Auf stolze 140 Jahre seines Bestehens kann der Rassegeflügelzüchterverein Otterndorf in diesem Jahr zurück blicken. Das muss gefeiert werden, dachten sich die Otterndorfer – und so fand zum ersten Mal seit 70 Jahren am 19. und 20.
Oktober in Otterndorf wieder eine LV-Schau des Landesverbandes
Hannoverscher Rassegeflügelzüchter statt. Mit vollem Erfolg: „So viele Tiere hatten wir schon lange nicht mehr“, freute sich Frank Hellmick, der erste Vorsitzende des Vereins.
Ob Enten, Gänse, Puten, Wachteln, Hühner und Tauben – fast 600 Tiere konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bewundern. Besonders bei den Hühnern war die Vielfalt groß. Dank der angeschlossenen Sonderschau des Internationalen Ohiki-Clubs konnten etwa Ohikis bewundert werden, eine recht kleine Hühnerrasse aus Japan, die mit ihrem eleganten und langen Schwanzgefieder sehr eindrucksvoll ist. Die Ursprünge der Rasse lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurück verfolgen.
Eine weitere Besonderheit waren die ausgestellten Nackthalshühner, welche durch ihr fehlendes Halsgefieder an Geier erinnern. Die Rasse stammt ursprünglich aus Siebenbürgen. Sie mag bedauernswert erscheinen, ist aber überaus robust und vital.
Auch das Zuchtbuch für Leistungsfragen des Landesverbandes war bei der Schau vertreten und zeigte sich mit einigen beeindruckenden Tieren, unter anderem Brahma-Hühnern. Sie sind eine der größten Hühnerrassen der Welt – bis zu fünf Kilogramm schwer kann ein Hahn werden und auch die Hennen bringen bis zu viereinhalb Kilo auf die Waage.
Für gute Stimmung sorgten wie üblich auch der gute Kaffee und eine große
Auswahl von Torten und Kuchen im Reiterstübchen. Für Kinder und Jugendliche hatte die Jugendabteilung des Vereins eine Ralley vorbereitet, die einmal quer durch die Schau führte – und die ganz Kleinen hatten viel Spaß bei der Suche nach den Gummi-Entchen, die an verschiedenen Stellen platziert waren. In der Bastelecke gab es Buttons zum Selbermachen – natürlich mit buntem Federvieh drauf.
Die Erwachsenen hatten bei der großzügig bestückten Tombola die Möglichkeit, ein Andenken an die Schau mitzunehmen – unter anderem waren liebevoll gestaltete Vogelhäuschen zu gewinnen. Wer einen Geschenkkorb gewinnen wollte, musste dieses Mal statt einer Gans das Gewicht eines Cröllwitzer Puters schätzen, eine Rasse, die mittlerweile auch zu den selten gewordenen Haustierrassen zählt.
Auch wenn es für alle eine fröhliche und spannende Schau war, so trauern die Züchterinnen und Züchter um die verstorbenen Zuchtfreunde Karsten Oelrich und Hermann Rümper. Zum Gedenken wurde eine „Gedächtnisecke“ mit Bildern und anderen Erinnerungstücken aufgebaut, an der nochmals inne gehalten und an gemeinsame Erlebnisse zurück gedacht werden konnte. Mit rund 450 Besucherinnen und Besuchern war die Schau ein großer Erfolg.
Doch nach der Schau ist vor der Schau: Im nächsten Jahr werden die Otterndorfer Rassegeflügelzüchter anlässlich des 625-jährigen Jubiläums der Stadt Otterndorf die Kreisverbandsschau ausrichten. „Dadurch gelingt es uns, unser schönes Hobby noch mehr Menschen zugänglich machen“, freut sich Frank Hellmick.
Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen – und bei einer solch großen Vielfalt findet sich bestimmt für jeden und jede die richtige Rasse!

Samuel A. Mahler